Manufacture d´Orgue
Die Orgelbaufirma von Dr. Bernhard Aubertin, 1978 gegründet, ist in einem ehemaligen Kloster aus dem Jahre 1137 in dem Dorf Courtefontaine, auf halbem Weg zwischen Dole und Besançon, in der Franche-Comté im Osten Frankreichs gegründet, untergebracht.
Das Unternehmen beschäftigt im Durchschnitt ein Dutzend Menschen, welche die Instrumente in einem traditionellen Stil erbauen.
Die Buffets sind aus massiver Eiche gefertigt. Handgefertigte, kunstvolle Formteile und verschiedene Skulpturen und Vergoldung prägen den Stil einer originalen Aubertin-Orgel.
Die Manufaktur hat seit 1978 neue Orgeln in Frankreich, in vielen europäischen Ländern sowie auch in Japan gebaut. Außerdem widmet sie sich der Restaurierung und Reparatur aller Arten von Orgeln.
Bernard Aubertin (*1952 in Boulay-Moselle), Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, entwirft, zeichnet und intoniert seine Instrumente selbst.
Für die von ihm initiierte und ausgeführte Restaurierung der Klostergebäude des alten Priorats aus dem 12. Jahrhundert verlieh ihm 1995 das Kulturministerium den Titel „Maître d'Art en facture d'orgues“ auf Lebenszeit.
Im Jahr 1994 gewann er den Grand Prix Crédit du Nord im Orgelbau und erhielt die Vermeil-Medaille der Stadt Paris. Ein weiterer bedeutender Orgelbau erfolgte 2007 für die Universität Oxford. Sein letztes größeres Projekt in Europa war die Orgel von Mariager 2010 in Dänemark.
Im Jahr 2006 wurde Bernard Aubertin der Ehrendoktortitel der Universität Aberdeen als erster Künstler, der nicht aus dem Vereinigten Königreich kommt, verliehen. Er erhielt diesen Titel in Anerkennung seines Lebenswerkes und als Auszeichnung für die hervorragende Orgel, die er im King´s College erbaute.
Er lehrte nach einem Lernzyklus CNFA Eschau 1990-1993.
Er entwirft und baut alle Teile seiner Instrumente selbst. Zudem lehrt er seit einigen Jahren am Französischen National Training Centre for Apprentice in Straßburg.
Bernard Aubertin wurde per Dekret am 31. Dezember 2006 aufgrund seiner hervorragenden und außergewöhnlichen Leistungen auf dem Gebiet des traditionellen Orgelbaus zum „Ritter der Ehrenlegion“ durch den französischen Staatspräsidenten ernannt.
Die neue Orgel
Das gesamte Gehäuse ist aus massivem Eichenholz gebaut, handverputzt, mit echten Profilen und Schnitzwerken. Decken und Rückwände sind ebenfalls aus massivem Eichenholz gefertigt. Alle Holzarbeiten sind nach klassischen Verfahren gefertigt mit Zapfen-Nut-Verbindungen, Zinken, Gehrungen, Füllungen mit Abplattungen, Verzapfungen mit Pflöcken und vielen verschiedenen, gut proportionierten Profilen. Die Proportionen des Gehäuses sind dabei aus den Proportionslinien der Raumarchitektur der Pfarrkirche gewonnen.
INTONATION UND STIMMUNG
Dr. Aubertin betrachtet die Intonation wie eine klangliche Architektur, dessen Aufbau und Struktur sich in den Linien und Formen des Gehäuses spiegelt. Seine langjährige Erfahrung im Bau und in der Intonation sämtlicher vorgesehener Register gibt ihm eine klare Vorstellung von dieser klanglichen Architektur, die sich aufs Beste mit der durch die neuerliche Renovation noch hervorgehobenen Klarheit und Helligkeit des Kircheninneren verbindet.
Das ganze Pfeifenwerk ist sorgfältig so intoniert, dass die Pfeifen angenehm und die einzelnen Register charakteristisch klingen und sich miteinander wohl mischen. Stimmtonhöhe: A 440 Hz bei 20°C, Stimmung: „wohltemperierte“ Stimmung nach Thomas Young (6 reine und 6 temperierte Quinten), die sowohl für eine ausreichende Charakteristik der Tonarten sorgt, als auch das Spiel in entfernteren Tonarten zulässt, ohne unangenehm zu wirken.
Disposition der neuen Aubertin 2016 anzeigen