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DER TOCCATEN-KRIMI - die d-Moll Toccata und Fuge erstmals entschlüsselt


Spannung pur von Michael Gailit Band 1 (Notenausgabe) Band 2 (Textband)

 

Toccata und Fuge d-Moll erstmals entschlüsselt

Eine Kompositionstechnik, die J.S. Bach nicht kannte

Richtigstellung eines Jahrhundert-Fehlers

Der Handschriften-Krimi

C.P.E. Bach als Autor

 

Der Notenband enthält die Spielfassung sowie die Fassung der ältesten erhaltenen Handschrift in moderner Notation der originalen Schreibweise samt kritischem Bericht. Die Spielfassung ergänzt nach rund 270 Jahren erstmals korrekt den unvollständig erhaltenen Takt 72, wie sie auch sonst der ältesten Handschrift folgt, da alle weiteren erhaltenen Handschriften rund fünfzig Jahre später entstanden und deren Abweichungen dem Gutdünken der jeweiligen Schreiber zuzurechnen sind.

 

Der Textband beschreibt anschaulich die bemerkenswerte Anwendung thematischer Arbeit, mit der alle 143 Takte dicht und durchgehend verfasst wurden. Das Stück entpuppt sich als raffiniert komponierter Versuch, auch auf der Orgel die neuen Wege nach 1750 zu gehen, die in dieser Studie mit dem Begriff „post-barocke Revolution“ zusammengefasst werden. Ein wesentliches Prinzip dabei ist die Gestaltwandlung der Thematik bis zur Unkenntlichkeit. Im ganzen Stück überrascht Takt für Takt die Anwendung dieser unerwarteten Kompositionstechnik, rund fünfzig Jahre vor Haydns Russischen Quartetten op. 33 „auf eine gantz neue besondere Art“.

 

Ein Beispiel gefällig? Bereits der Grundeinfall (die erste Phrase) basiert auf symmetrischem Aufbau. Kaum zu glauben, aber Note für Note bewiesen: Er beschließt auch den Toccatenteil in Takt 27-30. Die Fragen nach dem Komponisten und nach der Datierung wirken angesichts der Sachlage nachrangig, obwohl auch hier neue Erkenntnisse durch die Handschriften gewonnen werden konnten. Die älteste erhaltene Handschrift etwa ließ sich den Indizien nach auf Ende August 1778 datieren. Am Titelblatt scheinbar als Verfasser genannt, schrieb Johannes Ringk weder die älteste erhaltene Handschrift von BWV 565, noch die der Kantate BWV 202.

 

Nicht zuletzt lassen zahlreiche Parallelstellen der Claviersonaten Carl Philipp Emanuel Bach als Komponisten von BWV 565 ungleich wahrscheinlicher erkennen, als Johann Sebastian Bach. Nach den vorliegenden Daten kannte JSB zwar die Toccata nicht, sein Name rettete aber das Werk vor der Vergessenheit.

 

Aus Anlass der eben erschienenen zweiten Auflage mit vermehrten Umfang gilt ein Subskriptionspreis für beide Bände zusammen von 49,90 inkl. 10% Mwst. bis einschließlich 20. Dezember 2023, 24:00 Uhr. Erwerb mit Kreditkarte über die Website urtext.at oder Bestellung per E-Mail mit Angabe der Lieferadresse  gegen Rechnung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

 

MICHAEL GAILIT (*1957)

 

absolvierte die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien mit den Konzertfach- und Pädagogikdiplomen in Orgel und Klavier. Dort als Klavierlehrer seit 1980 tätig, dazu ab 1995 Leiter einer Orgelklasse an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien. Als Organist in den Zentren der Wiener Kirchenmusik tätig, zuerst an St. Augustin, dann an der Jesuitenkirche.

Pflege im Spiel- und Unterrichtsrepertoire aller Stile gemäß ihrer individuellen Aufführungspraxis. Soloprogramme auf beiden Instrumenten in Europa und Nordamerika sowie mit führenden Orchestern unter namhaften Dirigenten.

 

CD- und Rundfunkaufnahmen, Meisterkurse, Juryeinladungen, musikwissenschaftliche Publikationen, herausgeberische Tätigkeit, Kompositionen, Arrangements, Förderung des Klavier-Orgel-Duo-Repertoires, Kompositionsaufträge, Ur- und Erstaufführungen sowie gelegentliche Ausflüge ins Theaterorgel- und Stummfilm-Repertoire. Besondere Beachtung erfuhren die Aufführung sämtlicher Orgelwerke Franz Schmidts, die erstmalige Aufführung der Klavier- und Orgelwerke des Liszt-Schülers Julius Reubke sowie der sechsteilige Zyklus »Brennpunkte« mit den sechs Triosonaten von Johann Sebastian Bach, den sechs Orgelsonaten von Felix Mendelssohn-Bartholdy und den sechs Orgelsymphonien von Louis Vierne.

 

2022 Wechsel in den Ruhestand. Gründung des Verlags urtext.at mit dem Kernbereich außergewöhnlicher Publikationen.