"KLÄNGE DES AUGENBLICKS - 44 Jahre Ensemble für Intuitive Musik Weimar" (256 Seiten A4, farbig, 44,— Euro)
In Opposition zur DDR-Kulturpolitik gegründet, aber in engem Kontakt zu Karlheinz Stockhausen in der BRD: Das Ensemble für Intuitive Musik Weimar (EFIM) blickt in einer Dokumentation auf seine 44-jährige Geschichte zurück. In 125 Konzerten wurde von 1980 bis 1990 eine als "spätbürgerlich-dekadent" bezeichnete Musik aufgeführt. Ausgehend vom Bauhaus standen aber auch synästhetische Projekte im Fokus. Nach der Wende folgten Tourneen in 30 Länder.
Die Dokumentation beleuchtet inhaltliche Schwerpunkte in der Geschichte der vierköpfigen Gruppe für Instrumental-, Vokal- und Orgelmusik mit Live-Elektronik, die sich in der DDR für tabuisierte Avantgardemusik einsetzte, zunächst in illegalen Galerien und Kirchen auftrat, es aber 1989 bis ins Theater im "Palast der Republik" in Ostberlin schaffte.
Aus der über 100 Briefe umfassenden Korrespondenz mit Stockhausen sind für den Inhalt relevante Handschriften ebenso abgebildet, wie Schreiben des Bauhäuslers Kurt Schmidt oder des Pioniers elektrischer Musikerzeugung Oskar Sala. Projekte von Dada bis Fluxus, Parkmusiken, Open Airs, Wandelkonzerte, Tanztheater-Kooperationen, Klanginstallationen, Filmproduktionen, Tourneen in vier Kontinenten, Workshops, Stasi-Protokolle und noch viel mehr werden in einzelnen Kapiteln und einem dazu gehörigen Index-Anhang sowie einem Personenregister vorgestellt. So gibt es Einblicke in die grenzüberschreitende Musikgeschichte in beiden deutschen Staaten, die Ensemble-Gründer und Autor Michael von Hintzenstern erlebbar machen möchte. Die Gestaltung (Dokumente, Faksimiles von Briefen, Kritiken und Fotos) lag in den Händen von Julia Scorna.
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