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Neuerscheinung bei Bärenreiter

J.S. Bachs Clavierunterricht – Bach als Lernender und Lehrender

von Ingo Bredenbach

 

Da gibt’s kein Wenn und Aber, da gibt’s nichts zu rütteln und zu diskutieren: dieses Buch ist ein MUSS für jeden Organisten, Kirchenmusiker, Clavierspieler und Bachliebhaber!

 

Wie war das damals vor 300 Jahren mit der Musikausbildung junger Menschen. Keine Musikschule, kein Konservatorium, keine Musikhochschule? Ganz einfach von Mensch zu Mensch, im Kreise der Familie, ganz direkt und persönlich von Lehrer zu Schüler und allem voran in eigener Verantwortung mit viel Fleiß im Eigenstudium. Kein Musikverlag, kein Musikgeschäft, kein Kopierer, alles in fleißiger Handarbeit beim Abschreiben. Selbststudium!

 

Bach als Lernender in der Familie, als 9jähriger Waise dann beim Bruder und allem voran ein starker Schul- und Kirchenunterricht mit Musik, Singen, Religion, Philosopie neben Rechnen, Lesen, Deutsch und Latein nach dem geltenden Grundsatz: omnes omnia omnino (alle alles gründlich lehren). Durch die nette Mondscheinanekdote erfahren wir von der nächtlich täglichen Arbeit des 10jährigen Johann Sebastian: stundenlanges Abschreiben von Musikstücken nachts bei Kerzenschein.

 

Bach als Lehrender für seine Kinder und seine Schüler. Im Hause der Familie Bach lebten stets zwischen 5 und 10 Schüler, die gemeinsam mit dem eigenen Kindern täglichen Musikunterricht beim Vater und Meister hatten. Ganz einfach beim täglichen Leben und Miteinander so nebenher.

Morgens beim Frühstück schnell mal eine Invention für die Schüler komponieren, abends dann das strenge abhören. Musik allgegenwärtig, Musik spielen, Musik erfinden, komponieren ganz natürlich im täglichen Leben.

 

Das alles erfahren wir im Buch von Ingo Bredenbach. Er geht der Sache auf den Grund und noch weiter bis hin zu vielen Einzelanalysen von Bachwerken. Wir erfahren etwas über die Inventionen, über die Art des Unterrichts, Fingersatz, Choräle. Ein Buch mit über 500 Seiten und vielen wertvollen Informationen, ein außerordentlich lehrreiches Buch vom Kantor der Tübinger Stiftskirche.

 

Hier noch Worte von Johann Nikolaus Forkel, dem ersten Bachbiographen:


„es gibt manche gute Componisten und geschickte Virtuosen für alle Instrumente, welche nicht im Stande sind, das, was sie wissen und können andere zu lehren… und haben das Nachdenken über die Ursachen, warum etwas so und nicht anders gemacht werden müsse, ihren Lehrern überlassen...der mühsame Weg des Selbstunterrichts [sic!], auf welchem sich der Lehrling tausendmal verirrt, ehe er das Ziel entdeckt oder erreicht, ist vielleicht der einzige, der einen vollkommen guten Lehrer hervor bringen kann. Die öfteren fruchtlosen Versuche und Verirrungen machen nach und nach mit dem ganzen Kunstgebieth bekannt, und jedes Hinderniß des Fortkommens wird entdeckt und vermeiden gelernt… Eben so ist es mit der Bachschen Schule beschaffen. Ihr Urbeber irrte lange umher, mußte erst ein Alter von mehr als 30 Jahren erreichen, und durch stete Anstrengung an Kräften immer mehr wachsen, ehe er alle Schwierigkeiten und Hindernisse überwinden lernte. Dafür hat er aber auch am Ende den schönsten und reizendsten Weg entdeckt, welchen es vielleicht im ganzen Kunstgebiethe giebt. Nur derjenige, welcher viel weiß, kann viel lehren. Nur derjenige , welcher Gefahren kennen gelernt hat, kann sie gehörig bemektlich machen, und seine Nachfolger mit Erfolg belehren, wie ihnen ausgewichen werden müsse.“                                             Michael Grüber

 

Ingo Bredenbach

J.S. Bachs Clavierunterricht

Bach als Lernender und Lehrender

ISBN 978-3-7618-2617-1

Bärenreiter-Verlag 2024 BVK 04017. 519 Seiten. € 59,-

 

 


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