Allgemeines
Die Stadt Neuss schreibt für das Jahr 2020 wieder einen Kompositionswettbewerb aus.
Der Wettbewerb findet alle vier Jahre statt - veranstaltet von der Stadt Neuss sowie der Evangelischen und der Katholischen Kirche. Der Kirchenmusikpreis der Stadt Neuss in
Höhe von 5.000,- Euro wird ungeteilt vergeben.
Anforderungsprofil
Ausgeschrieben wird im Rahmen des Wettbewerbs eine Komposition zum Thema
„Zeit“ für 1 Vokalsolist (hohe Stimme) und Streichquartett in Form eines „geistlichen
Konzertes“ oder einer Kantate. Umgang mit Zeit in der Musik könnte auch als
strukturelles Element in die Komposition einbezogen werden.
Die Wahl der Sätze ist freigestellt.
Zur Auswahl stehen folgende Texte, die wahlweise auch mit weiteren
biblischen Texten oder geeigneter Literatur aus dem Themenkontext
kombiniert werden können:
- „Der du die Zeit in Händen hast“ von Jochen Klepper (1938)
- „Alles hat seine Zeit“, Prediger 3, 1-15
(die beiden zuvor genannten Texte sind auf der Internetseite www.neuss-kultur.de, Bereich Musik veröffentlicht)
Die Komposition soll im Rahmen der Kirchenmusikwoche 2020, in der Ev. Christuskirche aufgeführt werden.
Die musikalischen, technischen und aufführungspraktischen Anforderungen sollen im
Rahmen der Kirchenmusikwoche realisierbar sein. Die Dauer der Komposition sollte
maximal 20 Minuten sein.
Die Kompositionen sollten bis zum 31. Dezember 2019 wie folgt eingesendet
werden:
- Acht Exemplare der Partitur mit dem Titel sowie Angaben über die Dauer des
Werkes, ohne Namen des Komponisten.
- genaue Erläuterungen zur Aufführung in achtfacher Ausfertigung, soweit nicht
eindeutig aus der Partitur zu ersehen.
- ein verschlossener Umschlag, versehen mit dem Titel des Werkes, mit
folgendem Inhalt: Name und Adresse der Komponistin oder des
Komponisten, Kurzbiografie und eine Bestätigung, dass das Werk weder
publiziert noch aufgeführt worden ist (dieser Umschlag wird erst nach der
Entscheidung der Jury geöffnet).
Jury:
Der Jury gehören an:
Dr. Thomas Daniel Schlee (Vorsitz), Wien
Dr. Charlotte Seither, Berlin
Komponist Prof. Thomas Blomenkamp, Meerbusch
Komponistin Camille van Lunen, Köln
Kantor Joachim Neugart, Neuss
Kantorin Katja Ulges-Stein, Neuss
Die Entscheidung der Jury ist unanfechtbar.
Sonstiges:
Von der Beteiligung am Wettbewerb sind ehemalige Preisträger/innen und Mitglieder
der Jury ausgeschlossen.
Für den Fall einer Prämierung haben die Teilnehmer/innen einer Uraufführung
ihrer Komposition in Neuss zuzustimmen. Preisträger/innen sind verpflichtet, anfallende
Kosten zur Ablösung von Aufführungsrechten Dritter für die Uraufführung zu tragen.
Manuskripte und Rückfragen sind an das
Kulturamt der Stadt Neuss
Stichwort: Kompositionswettbewerb
Oberstraße 17
41460 Neuss
zu richten.
Kulturamt der Stadt Neuss, Tel.: 02131-904118
1. „Der du die Zeit in Händen hast“ von Jochen Klepper (1938)
1. Der du die Zeit in Händen hast,
Herr, nimm auch dieses Jahres Last
und wandle sie in Segen.
Nun von dir selbst in Jesus Christ
die Mitte fest gewiesen ist,
führ uns dem Ziel entgegen.
2.Da alles, was der Mensch beginnt,
vor seinen Augen noch zerrinnt,
sei du selbst der Vollender.
Die Jahre, die du uns geschenkt,
wenn deine Güte uns nicht lenkt,
veralten wie Gewänder.
3. Wer ist hier, der vor dir besteht?
Der Mensch, sein Tag, sein Werk vergeht:
nur du allein wirst bleiben.
Nur Gottes Jahr währt für und für,
drum kehre jeden Tag zu dir,
weil wir im Winde treiben. Ps 102,25-28
4. Der Mensch ahnt nichts von seiner Frist.
Du aber bleibest, der du bist,
in Jahren ohne Ende.
Wir fahren hin durch deinen Zorn,
und doch strömt deiner Gnade Born
in unsre leeren Hände. Ps 90,9
5. Und diese Gaben, Herr, allein
lass Wert und Maß der Tage sein,
die wir in Schuld verbringen.
Nach ihnen sei die Zeit gezählt;
was wir versäumt, was wir verfehlt,
darf nicht mehr vor dich dringen.
6. Der du allein der Ewge heißt.
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.
und Anfang, Ziel und Mitte weißt
im Fluge unsrer Zeiten:
bleib du uns gnädig zugewandt
und führe uns an deiner Hand,
damit wir sicher schreiten.
2. „Alles hat seine Zeit“, Prediger 3, 1-15
1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine
Stunde.
2 Geboren werden und sterben, pflanzen und ausrotten, was gepflanzt ist,
3 würgen und heilen, brechen und bauen, 4 weinen und lachen, klagen und tanzen,
5 Stein zerstreuen und Steine sammeln, herzen und ferne sein von Herzen,
6 suchen und verlieren, behalten und wegwerfen, 7 zerreißen und zunähen, schweigen und
reden, 8 lieben und hassen, Streit und Friede hat seine Zeit.
9 Man arbeite, wie man will, so hat man doch keinen Gewinn davon. 10 Ich sah die Mühe, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie darin geplagt werden.
11 Er aber tut alles fein zu seiner Zeit und läßt ihr Herz sich ängsten, wie es gehen solle in der Welt; denn der Mensch kann doch nicht treffen das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
12 Darum merkte ich, daß nichts Besseres darin ist denn fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.
13 Denn ein jeglicher Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes.
14 Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun
noch abtun; und solches tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll.
15 Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist.