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Rinck und Mendelssohn an der historischen Dreymann-Orgel von 1837 in Mainz

Fast wären sie sich tatsächlich begegnet: das junge Berliner Wunderkind Felix Mendelssohn-Bartholdy und der in ganz Deutschland als die Autorität in Sachen Orgelspiel bekannte Darmstädter Hoforganist und Kantor Christian Heinrich Rinck. Mendelssohns Vater bemühte sich darum, seinen Sohn als Orgelschüler an Rinck zu vermitteln. Der Unterricht kam leider nicht zustande, warum wissen wir nicht mehr.

 

Christian Heinrich Rinck

  • 1770 – im gleichen Jahr wie Beethoven – in Thüringen geboren und vor genau 175 Jahren, am 7.8.1846 in Darmstadt gestorben
  • fest verwurzelt in der Bach-Tradition durch seine Ausbildung in Erfurt bei J. Chr. Kittel, dem letzten Schüler J.S. Bachs
  • spannt musikalisch-stilistisch den Bogen vom Spätbarock über die Klassik in die Frühromantik
  • weist der Orgelmusik am Anfang des 19. Jh. neue Wege in die Zukunft, indem er zeitgenössische „Trends“ mit barocken Traditionen von Präludien, Fugen und Choralvorspielen verbindet
  • ungemein „fruchtbarer“ Komponist mit Werken aller Schwierigkeitsgrade
  • es gibt noch viel zu entdecken, weil viele Werke noch nicht wieder neu gedruckt sind, oder nie veröffentlicht waren

Mehr erfahren

 

Die Dreymann-Orgel von St. Ignaz

Rinck hat als Hoforganist und Orgelsachverständiger des Großherzogs von Hessen-Darmstadt im Januar 1838 die neu erbaute Dreymann-Orgel von St. Ignaz in Mainz geprüft und abgenommen.

Er war von ihr so begeistert, dass er sie ein Jahr später in seiner Orgelschule als Musterbeispiel für zeitgenössischen Orgelbau empfahl und ihre Disposition veröffentlichte. Rinck hat also selbst auf der Orgelbank von St. Ignaz gesessen.

Nach der 2019 abgeschlossenen Restaurierung erklingt die Orgel von St. Ignaz heute wieder so wie zu Rincks Zeiten, Sie ist damit das ideale Instrument, um die Klangvorstellungen des Biedermeier wiederzuentdecken.

 

Eingeladen zum „Orgelkurs Mainz“ sind Studenten, Organisten und Orgelliebhaber unabhängig von Alter und Niveau

 

Sie haben die Wahl:

Teilnahme als aktiver Spieler oder passiv als Hörer

Täglicher Unterricht und viel Zeit zum Üben, zu Gesprächen und Begegnungen.

Samstag Orgelspaziergang Mainz.

Kurssprache: deutsch

 

Zeitplan

Mi 21. Juli, 20.00 Uhr: Konzert in St. Ignaz mit Gerhard Gnann

Donnerstag und Freitag: Kurs

Sa 24. Juli: Orgelspaziergang Mainz mit Konzert von Gerhard Gnann

an der Stumm-Orgel der Augustinerkirche

Der Orgelkurs findet statt an den Orgeln von St. Ignaz, St. Peter und in der Musikhochschule. Die Unterrichtszeiten sind vormittags von 9.30 bis 12.30 und nachmittags von 15 bis 18 Uhr.

 

Kursgebühren

€ 150 aktiv (Schüler/Studenten € 120)
€ 120 passiv (Schüler/Studenten € 100)

nur Do oder Fr pro Tag € 70 (passiv)

 

Kurssprache: deutsch und italienisch

 

Kursinstrumente

Dreymann-Orgel, kath. Pfarrkirche St. Ignaz (1837), II/P 37

https://de.wikipedia.org/wiki/St._Ignaz_(Mainz)#Orgel

https://www.youtube.com/watch?v=1xCsdkoRUlE

 

Klais-Orgel, kath. Pfarrkirche St. Stephan (2013) (die Kirche ist weltbekannt durch ihre Kirchenfenster von Marc Chagall), III/P 48

https://klais.de/m.php?sid=230

 

Goll-Orgel der Hochschule für Musik der Universität Mainz (2010) III/P 35

https://www.musik.uni-mainz.de/orgeln

https://www.youtube.com/watch?v=g79KCJKsga4

 

 

Kursliteratur

Orgelwerke von Rinck und Mendelssohn nach freier Wahl

Jeder aktive Teilnehmer soll mindestens ein Orgelstück von J.C. Rinck vorbereiten.

Ein Großteil der zahlreichen Orgelkompositionen Rincks ist in Neuausgaben erhältlich, einige weitere sind im Internet unter www.imslp.org verfügbar.

Aus den zahlreichen, bisher unveröffentlichten Manuskripten Rincks sind 2020 bei der Rinck-Gesellschaft e.V. einige Ausgaben erschienen. Sie sind nur direkt bei der Rinck-Gesellschaft erhältlich; nicht über den (Online-)Notenhandel.

 

Hier geht es zur Liste aller verfügbaren Notenausgaben

 

Der Orgelkurs Mainz wird von der Rinck-Gesellschaft e.V. gefördert.

Auf der Website der Rinck-Gesellschaft e.V. gibt es zahlreiche weitere Informationen

www.rinck-gesellschaft.de

 

 

Gerhard Gnann

wurde 1962 in Bad Buchau geboren und studierte Orgel, Cembalo und Kirchenmusik in Freiburg, Amsterdam und Basel. Zu seinen Lehrern zählten Ludwig Doerr, Ton Koopman, Ewald Kooiman und Guy Bovet. Er war mehrfach Preisträger bei internationalen Wettbewerben, u. a. 1988 in Brügge, 1992 beim Schweizer Orgelwettbewerb und 1993 gewann er den Großen Preis "Dom zu Speyer". Von 1994-1997 war er Bezirkskantor der Erzdiözese in Freiburg mit Dienstsitz in Münstertal. In dieser Eigenschaft begründete er die Reihe „Konzerte in St. Trudpert“. 1997 wurde Gerhard Gnann als Professor für künstlerisches Orgelspiel an die Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Er ist dort zugleich Leiter der Abteilung Kirchenmusik/Orgel. 2003 wurde er mit dem Preis der Johannes Gutenberg-Universität für exzellente Leistungen in der Lehre ausgezeichnet. 2012-2015 war Gerhard Gnann Domorganist am Freiburger Münster. Als ausübender Künstler, Juror bei internationalen Wettbewerben sowie als Pädagoge ist er im In- und Ausland gefragt. Als Gastdozent von Meisterkursen ist er regelmäßig in Italien, Polen, Norwegen, Dänemark, Frankreich und Österreich zu Gast. Des Weiteren hat er mit CD-Aufnahmen bei Labels wie audite, hänssler Classic, organum, coviello classic u.a. auf sich aufmerksam gemacht. 2012 erschien die Bach-Gesamteinspielung auf Silbermann-Orgeln (Gemeinschaftsproduktion mit Ewald Kooiman, Ute Gremel-Geuchen und Bernhard Klapprott). Gnann wurde mehrfach mit Schallplattenpreisen ausgezeichnet – zuletzt 2013 mit dem „ECHO Klassik“, sowie 2015 für die CD „arranging bach“ auf den Orgeln des Freiburger Münsters.

 

 

Die Dreymann-Orgel von St. Ignaz

Bernhard Dreymann (1788 - 1857) war ein in Mainz niedergelassener Orgelbauer. Die Orgel der Mainzer St. Ignaz-Kirche ist das größte jemals von ihm erbaute Instrument.

Es widerspiegelt den Übergang vom Spätbarock zur Romantik. Die Disposition wählte Dreymann im Stil des Spätbarocks und führte vor allem im Positiv gefühlvolle und ausdrucksstarke Grundstimmenklänge der Frühromantik ein. Er nahm auch regionale Besonderheiten der Erbauungszeit auf, wie die Teilung der Zungenregister (Trompete 8’ im Hauptwerk und Crumhorn 8’ im Positiv). Beide bestechen durch einen kräftigen Bass und einen eher zurückhaltenden Diskantbereich. Drei weitere jeweils ‚halbe' Register ermöglichen ein sehr differenziertes Spiel der Bass- und Diskantlage. So bilden im Positiv Floet travers 8’ ab b° und Fagott 8’ bis a° ein Bass-Diskant-Paar in ihrer jeweils natürlichen Tonlage. Das Diskant-Cornet im Hauptwerk ab c’ kann Melodieführungen hervorheben und ergänzt die im Diskant zurückhaltendere Trompete 8’.
Die neue Orgel wurde am 31. Januar 1838 von dem Darmstädter Hoforganisten Christian Heinrich Rinck (1770-1846) geprüft, der als staatlicher Orgelsachverständiger im Auftrag des Großherzogs von Hessen-Darmstadt, Ludwig II. von Hessen und bei Rhein, für Orgeln in evangelischen und katholischen Kirchen zuständig war. Rinck war von dieser Orgel so beeindruckt, dass er ihre Disposition in seiner Orgelschule von 1839 als Musterbeispiel zeitgenössischen Orgelbaus veröffentlichte.
Nach etlichen Veränderungen war die Orgel zuletzt nur noch sehr schwergängig spielbar und klanglich und technisch wenig attraktiv. Im Herbst 2015 konnte das Instrument ausgebaut und umfassend dokumentiert werden. Anschließend erfolgte eine umfassende Restaurierung durch die Firma Hermann Eule Orgelbau. Das Instrument konnte in seiner Originalgestalt wieder hergestellt werden.

 

 

unsere Hotelempfehlungen in Mainz:

  • Ibis Hotel Mainz (city), , Holzhofstraße 2 (Fußweg zu St. Ignaz 270m)
     
  • Hotel Hof Ehrenfels, Grebenstr. 5-7, 55116 Mainz (Fußweg zu St. Ignaz 450 m durch die Fußgängerzone in der Altstadt)
     
  • Hotel Stiftswingert, Am Stiftswingert 4, 55131 Mainz, Fußweg nach St. Ignaz ca. 1,3 km / 15 min.
     
  • Rhein-Main-Jugendherberge Mainz, Otto-Brunfels-Schneise 4, 55130 Mainz, Fußweg durch Volkspark und Stadtpark ca. 1,8 km / 20-25min.

 

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