Dank für die 1. Internationale Orgelwoche
Ich bin dankbar für die 1. Internationale Orgelwoche im Erzbistum Paderborn: 11 Konzerte, 5 Kurstage, 4 Dozenten und Interpreten von internationalem Rang, Olivier Latry, Ben van Oosten, Leon Berben und Tomasz Adam Nowak und ca. 50 Teilnehmer aus ganz Europa als junge Organist(innen) und Studierende.
Musik kann nur leben, wenn sie neu interpretiert wird, wenn die junge Generation die Musik auf ihre Weise versteht und zum Leben erweckt. Sonst bleiben die Noten stumm, stehen im Archiv oder im Regal. Musik muss immer wieder neu eingeübt und verstanden werden. So werden schwere Noten irgendwann leicht und frisch, werden Kompositionen, die teils hunderte Jahre alt sind, im gegenwärtigen Moment lebendig und können von uns als Hörern immer wieder neu erfahren werden. Insofern kann Kultur nur leben und überleben, wenn sie weitergegeben wird, mehr noch, wenn sie neu in jedem Einzelnen, ob Hörer, Spieler oder Schöpfer, neu entsteht. Jeder Interpret muss die Musik quasi für sich verstehen, für sich zu einer Bedeutung bringen, ähnlich einem Schauspieler, der einen Text nur dann verständlich sprechen kann, wenn er den Sinn dahinter erfasst.
Und so bin ich dankbar über die Entwicklung von Kultur, wo neue Ideen der Interpretation entstehen. Wenn man die letzten Jahrzehnte anschaut, sieht man diese Entwicklung beispielsweise im Aufkommen der historischen und historisch-informierten Aufführungspraxis, die sich deutlich von der Interpretation der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts unterscheidet. Oder in neuen Orgeln, neuen Registrierungen, immer auf der Suche, die Musik adäquat lebendig werden zu lassen. Oder wenn neue, bisher nicht gehörte Improvisationen oder Kompositionen entstehen. Im Buch Jesaja heißt es: Gott macht alles neu. Hier, in dieser Atmosphäre, im Geist der Orgelwoche, entsteht Raum für dieses Neue, für das Ausprobieren, Interpretieren und Experimentieren.
Leider geht das Interesse am Instrument Orgel bei jungen Leuten einerseits zurück. Die Orgelwoche hat andererseits gezeigt, dass ein unglaubliches Engagement sowie eine hohe Spielkunst unter den jungen Organistinnen und Organisten besteht. Deshalb habe ich keine Zweifel daran, dass wir diese Geistesbewegung der Erneuerung auch weiterhin in die Zukunft tragen.
Dominik Susteck, Leiter des Fachbereichs Kirchenmusik der Erzdiözese Paderborn
Zauber von Zeit, Klang, Raum - ein Geniestreich von Olivier Latry
Das Eröffnungskonzert war mehr als ein Konzert! Das war eine Predigt und ein klares Statement zu Kunst, Kultur und unserem Dasein und Einssein auf
dieser Welt, zu Kommen und Vergehen. Ein großes 14teiliges Gesamtkunstwerk - ein Konzert zu rechter Zeit am rechten Ort.
Györgi LIGETI (1923 – 2006) Etude n° 1: «Harmonies»
Anonyme anglais / attribué à Thomas PRESTON ( - 1563) Uppon La Mi Re
Juan CABANILLES (1644 – 1712) Tiento por ALAMIRE
Jean-Pierre LEGUAY (né en 1939) Prélude VI
Tarquino MERULA (1595 – 1665) Cappricio cromatico
Jean de Macque (vers 1550 – 1614) Capricio Sopra ré, mi, fa, sol
Jean-Baptiste ROBIN (1976 - ) Trois Solos : n° 1
Jose JIMENEZ (mort en 1672) Batalla de Sexto Tono
Johann-Kaspar KERLL (1627 – 1693) Cappricio cucu
Jon LAUKVIK (1954 - ) MM
Dietrich BUXTEHUDE (1637 – 1707) Praeludium BuxWV 163
Vincent PAULET (1962 -) Messe: Entrée
Louis MARCHAND (1669 – 1732) Fond d’orgue
Vincent PAULET (1962 - ) Messe: Sortie
„Ein gutes Konzert muss den Menschen verändern“, oder nach Aristoteles: „Das Ganz ist mehr als die Summe seiner Teile“. Bravo Olvier Latry!
Hier eine kleine Kostprobe vom Eröffnungskonzert → www.youtube/M95z3WpEoPs.com
Teilnehmer Orgelkurs Olivier Latry
→ Pressebericht Rheda - Matthias Gans
→ Pressebericht Orgeltnacht Hamm - Peter Körtling
→ Pressebericht Orgelnacht Hamm - DOM
→ Pressebericht Erwitte - Marion Heier
Gute Laune bei den Spielern vom Abschlusskonzert → www.youtube.com/watch?v=CTnkou5mAm4